Müller - Thurgau

Rivaner, Müller, Riesling x Silvaner

Die meistverbreitete Rebsorte Deutschlands.

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Verbreitung: 
Deutschland (24.273 ha), Rheinhessen (5.958 ha), Baden (5.358 ha), Pfalz (4.969 ha), Mosel-Saar-Ruwer (2.836 ha), Franken (2.767 ha), Nahe (1.077 ha), Württemberg (814 ha), Rheingau (129 ha), Mittelrhein (49 ha), Bergstrasse (68 ha), Ahr (42 ha), Sachsen (83 ha), Saale Unstrut (123 ha) und Elsass, Luxemburg, Schweiz, Österreich, Ungarn, Südtirol, Neuseeland (45% der gesamten Weinproduktion).

Herkunft:
1882 vom Schweizer Prof. Dr. H. Müller aus Thurgau in Geisenheim gezüchtet. Wurden dann von Prof. Müller zur Schweizer Forschungsanstalt Wädenswil mitgenommen, die Rebe Nr. 58 stellte sich als besonders wertvoll heraus, man ist sich bei dieser Züchtung nicht einig welche Rebsorte der Kreuzungspartner des Rieslings ist, jahrelang galt der Silvaner als Partner, aber moderne Genomanalysen haben herausgefunden, dass es der Gutedel war.

Sortenmerkmale:
Triebspitzen: offen, hellgrün, leicht flaumig, rötlicher Anflug. Blatt: mittelgroß, fünf- bis siebenlappig, tief gebuchtet, Blattrand abgesägt, Oberfläche schwach blassig, Unterseite spinnwebig, verkahlend, Stielbucht überlappend. Trieb: weitknotig, mittlere Geiztriebbildung. Holz: hellbraun, dunkelbraun gestreift. Traube: mittel bis groß, locker- bis dichtbeerig, konisch, oft geschultert. Beere: mittelgroß, oval, gelbgrünlich, leicht duftent. Austrieb: mittelfrüh bis spät. Blütezeitpunkt: spät, Blühfestigkeit hoch bis sehr hoch. Reife: früh bis mittelfrüh. Wuchs: mittelkräftig. Ertrag: hoch bis sehr hoch. Holzreife: mittelhoch.

Sorteneigenschaften: 
Ansprüche an Lagen und Böden: stellt nur geringe Ansprüche an die Lage, aber er hat große Ansprüche an den Boden, tiefgründige, frische, nicht zu trockene Böden. Frosthärte: mäßige Winterfrostfestigkeit, schlechter wie der Riesling, besser wie der Silvaner. Krankheitsanfälligkeit: sehr krankheitsempfindlich, stark bei Peronospora, Roter Brenner, Schwarzfleckenkrankheit, durchschnittliche Empfindlichkeit gegen Botrytis, Oidium.

Wein: 
Mostgewicht: in der Regel 65°Oe bis 75°Oe, in guten Lagen werden um 85°Oe geerntet, extrem höher Mostgewichte erreicht der Müller-Thurgau nicht. Säure: in der Regel ist die Säure nicht höher als 10 g/l, in besonders guten Jahren kann sie sogar auf 5‰ sinken, deshalb ist der Säureabbau zu unterdrücken. Beschreibung der Weine: feiner Muskatton bei leichten, süffigen Qualitätsweinen mit milder Säure, elegant und rassig bei höheren Qualitäten bis zu rieslingähnlich. Als Rivaner leichter Wein mit wenig Alkohol (10-11Vol.% Alk). Vorteile: frühe Reife bzw. geringe Lagenansprüche, Ertragstreue, eine harmonische Säure. Nachteile: schlechte Absatzchancen, da aus der Mode, Hohe Anfälligkeit gegen die Pilzkrankheiten, schwache Holzreife und Winterfrostfestigkeit.

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(c) 2001 mcd