Weißer Riesling

Riesling, Klingelberger, Rheinriesling, Gewürztraube

Bekannteste deutsche Weißweinsorte für Weine aller Qualitätsstufen

zurück

Verbreitung: 
Deutschland (23.009 ha), Mosel-Saar-Ruwer (6.631 ha), Pfalz (5.002 ha), Württemberg (2.715 ha), Rheingau (2.640 ha), Rheinhessen (2.448 ha), Baden (1.338 ha), Nahe (1.200 ha), Mittelrhein (451 ha), Bergstrasse (260 ha), Franken (249 ha), Ahr (45 ha), Sachsen (45 ha), Saale Unstrut (31 ha) und ganz Mitteleuropa und Nachbarländer. 

Herkunft: 
Vermutlich eine frühe Auslese aus Wildreben am Oberrhein, erste Nennung 1435 in Rüsselsheim, 1490 erster Weinberg in Worms, nach 1500 weit verbreitet, Name kommt vielleicht von der Neigung zur Verrieselung.

Sortenmerkmale:
Triebspitzen: offen, gelbgrün, weißfilzig, rötlich behaart. Blatt: mittelgroß, fünflappig, rundlich, wenig gebuchtet, Blattrand stumpf gezahnt, Oberfläche blassig, Unterseite wollig behaart, Stielbucht überlappend. Trieb: weitknotig, mittlere Geiztriebbildung. Holz: hellbraun, dunkel punktiert, leicht gerieft. Traube: klein bis mittelgroß, dichtbeerig, geschultert. Beere: klein bis mittelgroß, rund, grüngelb, schwarz punktiert, Sonnenseite gelbgrün. Austrieb: mittelspät bis spät. Blütezeitpunkt: spät bis sehr spät, Blühfestigkeit mittel. Reife: spät bis sehr spät. Wuchs: kräftig. Ertrag: mittel. Holzreife: sehr gut.

Sorteneigenschaften: 
Ansprüche an Lagen und Böden: sehr hohe Ansprüche an die Lage, Vollreife in Südwest- bis Südostlage und nicht über 200m NN, leicht erwärmbare Böden: Gestein, Sand u. Kies. Frosthärte: ausgezeichnete Winterfrostfestigkeit, -20°C übersteht er fast immer ohne Schaden. Krankheitsanfälligkeit: sehr krankheitsempfindlich, stark bei Stielfäule und Stiellähme, nicht so stark bei Botrytis, Peronospora, Oidium, Schwarzfleckenkrankheit.

Wein:
Mostgewicht: in nicht so guten Lagen 60°Oe bis max. 65°Oe, in den besten Lagen werden um 100°Oe geerntet, TBAs bis 200°Oe. Säure: die Säure ist das Rückgrat des Rieslings und liegt in normalen Jahren bei 10 bis 15 g/l, in schlechten Jahren bis 20 g/l, fachgerechter Säureabbau ist positiv. Beschreibung der Weine: feine Rasse und Eleganz, unübertreffliches, an Pfirsiche erinnerndes Bukett. Schwere Rieslinge vom Kaiserstuhl mit niedriger Säure bis zu sehr fruchtige und mineralische Rieslinge von der Mosel mit herrlicher Fruchtsäure. Vorteile: rassige Weine mit großer Qualitätsspanne, begrenzte Anfälligkeit gegen Peronospora und Phomopsie, sichere Erträge, sehr guter Absatz. Nachteile: hohe Ansprüche an die Lage, späte Reife, Empfindlichkeit gegen Stiellähme.

zurück

(c) 2001 mcd